Fazit zu meiner West Afrika Tour:

War's anstrengend, 5.600km und 27.000 hm durch West Afrika?
Ich fand's nicht super extrem schwierig, die Etappen waren im Schnitt 100km - 110km (max 135km) lang und das Gelände durchwegs erträglich. Klar, an die Hitze musste man sich erst mal gewöhnen, auch die Beschaffenheit der Straßen war öfters eine Herausforderung und natürlich musste man genügend trinken, bei mir waren es 6-8 Liter pro Tag. Dank Schleckers "Melkfett mit Ringelblume" hat auch mein Hinterteil den ungepolsterten und mit 160gr Gewicht recht spartanischen Sattel sehr gut vertragen, keine Probleme von dieser Seite. Trotzdem: Für einige Leute aus unserer Gruppe war die Hitze und öfters auch die Distanz zu heftig und der "Besenwagen" war immer recht gut besucht. ;-)

War's gefährlich?
Nein, aber natürlich lässt sich das nicht mit Sicherheit beantworten. Von den Leuten her: die waren überall total nett und freundlich. Ich hatte bei der Bevölkerung jedenfalls nie ein unsicheres Gefühl! Anders der Verkehr, aber der war über große Strecken fast nicht vorhanden, nur an einigen Verbindungsstraßen war er stark. Dort musste man halt aufpassen, vor allem auf Überholvorgänge bei Gegenverkehr und die schnellen Überlandbusse, die meist nicht sehr rücksichtsvoll waren. Oft konnte man aber auch auf den Seitenstreifen ausweichen. Aufpassen musste man natürlich auch in den Dörfern, hier vor allem auf die frei laufenden Ziegen, Rinder, Hunde, Hühner, Schweine, Esel etc... Einmal war es allerdings ganz schön knapp bei mir als ein Rind (außerhalb einer Ortschaft und als einziges Tier einer kleinen Herde) ganz unvermittelt über die Straße springen wollte: Vollbremsung auf Sand, Querstellen vom Bike und ein entsetzter Sprung vom Stier, wir haben uns um vielleicht 30cm verpasst. Da haben sich doch die Scheibenbremsen an meinem Bike wieder bezahlt gemacht! :-)

Gab es gesundheitliche Probleme?
Diarrhoe war natürlich bei vielen ein Problem, ich bin davon Gott sei Dank verschont geblieben. Mein Magen ist diesbezüglich schon ziemlich abgehärtet. Was allerdings bei allen ein Problem war das war der feine Staub, der für bellenden Husten und eine verschleimte Nase sorgte. Die Husterei nachts in den Zelten war oft ziemlich heftig! Überhaupt, die Nächte hätte ich mir leiser vorgestellt: Im Senegal, Mali und Burkina waren es die zahlreichen Rinder, Esel und Hähne die oft nachts für einen heftigen Spektakel sorgten, und um 4 Uhr fing dann der "Gesang" von den Minaretten an Allahu-akbar, manchmal alle 15 Minuten. Im Süden von Ghana war es dann noch schlimmer: Musik aus mannshohen Lautsprechern, 24 Stunden rund um die Uhr und das in einer abgedrehten Lautstärke und hundsmieserablen Qualität. Wo die meist sehr eintönige und rhythmuslastige Musik her kommt? Aus Trinkbuden (Bier!) und davon gibt es selbst in den kleinen Dörfern reichlich. Wie die Leute, die dort leben, das jede Nacht aushalten ist mir schleierhaft! Ich versteh auch nicht wie die Männer quasi jede Nacht durchmachen können. Naja, arbeiten tun in West Afrika eh fast nur die Frauen, zumindest erledigen sie die körperlich schwere Arbeit wie das Tragen schwerer Lasten auf dem Kopf.

Was gab es zu Essen?
Ellen, unsere Köchin hat uns bestens versorgt! Jeden Tag gab es Obst (Ananas, Wassermelonen, Bananen, Orangen, Äpfel), Suppe, Salat, Gemüse, Reis oder Nudeln, sehr oft auch Fleisch (vor allem Huhn) und immer eine Nachspeise. Erstaunlich war, dass die Versorgungslage auch in den kleinen Dörfern durchwegs recht ordentlich war. Fisch(!) und Fleisch waren kein Problem, selbst Bier und kühle Softdrinks waren fast überall erhältlich. Am Ruhetag mussten wir uns selbst versorgen: Ich hab öfters mal die Küche am Straßenrand probiert (meist Fufu mit scharfer Fischsauce), allerdings so ganz mein Fall war das nicht. Und unser Versuch mit den selbst gebruzzelten Schnecken in Knoblauch war ein totaler Reinfall.

Wie war die Landschaft, gab es viele Sehenswürdigkeiten?
Unsere Route war weit ab von touristischen Zielen, von daher waren auch keine großartigen Sehenswürdigkeiten zu erwarten. Trotzdem: Die 'Wasserfälle von Gouina' waren ein echtes Highlight, wunderschön anzusehen in totaler Einsamkeit weil mit Auto nur sehr schwer oder gar nicht zu erreichen. Auch die 'Pics du Sindou' waren unbedingt eine Reise wert. Weitere Höhepunkte waren die zahlreichen antiken Moscheen, wie z.B. die Moschee von Bobo Dioulasso. Und dann natürlich die Landschaft per se: Steppe, Savanne, tropischer Regenwald, zusammen mit den typischen Rundhütten und Dörfern ein Afrika wie aus dem Bilderbuch! Erstaunlich auch die hohe Anzahl an riesigen und uralten Baobab Bäumen, oft mit 6 und mehr Meter Stammdurchmesser. Diesen Bäumen hilft eben, dass ihr Holz nur sehr schlecht brennt; die zahlreichen Buschbrände können ihnen also nichts anhaben und für die Bevölkerung sind sie damit nur als Schattenspender oder Dorfbaum interessant.

Was hat mich am meisten beeindruckt?
Die Bevölkerung und der Kontakt zu den Einheimischen!! Unglaublich welche Freundlichkeit uns über 5.000 km entgegengebracht wurde. Als "radelnder Weißer" wird man bereits von weitem erkannt, Kinder und Erwachsene laufen sofort aus den Dörfern und von den Feldern zur Straße und rufen "Weißer" oder "Fremder" (natürlich in ihrem afrikanischen Dialekt) und winken wie verrückt. Und das überall!!
Kleines Beispiel gefällig (die Windgeräusche bitte ich zu entschuldigen)?


Unglaublich auch die Neugier dieser Menschen: Sobald wir irgendwo unser Lunchbüffet aufbauten wurden wir von Menschen umringt die uns stundenlang zusahen was wir machen. Tausende von Händen mussten wir schütteln, saubere und nicht so saubere. Und immer wieder wurden wir gefragt wo wir herkommen. Unserem Truckfahrer, Krankenpfleger und langjährigem Afrikaexperten Didier haben wir es auch zu verdanken, dass wir mitten zwischen den afrikanischen Hütten unser Nachtlager aufschlagen konnten. Das war jedes mal ein intimes Erlebnis wie es wohl kein Tourist sonst erlebt und eine Gastfreundschaft die unbeschreiblich ist. Man stelle sich nur mal vor, da kommt ein Circus mit 20 Leuten bei uns vorbei und fragt, ob sie auf unserem Hof ihr Zeltlager errichten könnten, Bänke und Tische aufstellen, eine Küche aufbauen? WIR aber wurden überall willkommen geheißen und sogar beschenkt! Und natürlich gab es jedes mal Party mit afrikanischer Musik und Tanz :-)

Was hat mich am meisten gestört?
Eigentlich nicht viel, da muss ich schon richtig suchen. Ok, die Ruhestörung durch die Muezzins zur nachtschlafenden Zeit in den nördlichen Regionen war nicht sehr angenehm. Auch das 24-stündige Hämmern der Boxen im südlichen Ghana war nachts ganz schön störend. Vielleicht auch noch der ständige Ruf "donnez moi cadeaux - gib mir was, schenk mir was" und das aggresive Zurschaustellen des christlichen Glaubens im südlichen Ghana, hier hat fast jedes Auto einen Aufkleber über's ganze Heck mit "Jesus rules", "Jesus lives", "Psalm 57"... wenn sie dann wenigstens nicht wie die Teufel fahren würden!! ;-)

Würde ich's noch mal machen?
Ja, unbedingt!!!     :-)
Aber ein mal reicht... naja, ich hätte schon wieder Lust!

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25. Januar 2012:
 
Zieleinlauf in Accra / Kokrobite, nach etwas mehr als 5.600km ist jetzt das Ende unserer Tour erreicht. Noch einmal erleben wir einen kleinen Querschnitt der westafrikanischen Straßenverhältnisse: Wenig Verkehr, viel Verkehr, guter Asphalt, Asphalt mit Schlaglöchern, Wellblechpisten, ausgewaschene dirt roads und zum Schluss etliche Kilometer Sandpiste, für einige unter uns ist das jetzt definitiv zu viel. So brauchen wir für die letzten paar Kilometer über zwei Stunden, aber wir erreichen das Ziel geschlossen als Gruppe! Für mich, Michiel und Jakob war's "EFI" (I did every f***g inch). Und dann wird gefeiert mit Champagner, kleinen Schnittchen, einem Bad im Meer und einer Tanzgruppe zu afrikanischen Trommelklängen... :-)
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Der tropische Regenwald wird geplündert Unser Lunchtruck beim Auftanken per Hand
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Kreisverkehr in einer kleinen Stadt mit einer
etwas seltsamen Art von Denkmal ;-)
Kurz vor Ende unserer West Afrika Tour:
Der Atlantik ist erreicht
 
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23. Januar 2012:
 
Je weiter wir nach Süden kommen desto tropisch-feuchter wird es. Der Fahrtwind beim Biken reicht kaum mehr aus um die Haut einigermaßen trocken zu halten, dazu kommt, dass die Strecke immer anspruchsvoller wird: Hunderte von kurzen, knackigen Anstiegen mit 8-10% Steigung und ebenso kurzen Abfahrten lassen keinen vernünftigen Rhythmus aufkommen, für manche in unserer Gruppe ist das zu heftig und die Anzahl der Personen, die im "Besenwagen" ankommt wird immer größer.
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Tropischer Regenwald im Süden von Ghana 2 Cedi Eintritt zum angeblich "größten Baum von West Afrika",
aber habe ich auf unserer Tour nicht schon größere gesehen??
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Unser selbstgekochtes Essen am Ruhetag: "Riesenschnecken
in Knoblauch". Die Teile waren leider zäher als mein Sattel,
einfach nur ungenießbar!!
Hier heißt es aufpassen, dass man vom Verkehr
nicht abgedrängt wird...
 
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18. Januar 2012:
 
Hilfe, unser Buschcamp brennt! Nach der heutigen Etappe war mal wieder ein richtiges Buschcamp vorgesehen. Es ist heiß, die Luft flirrt, und in nicht allzu großer Entfernung sieht man mehrere Buschbrände, die meisten wohl von Menschenhand ausgelöst um das trockene Unterholz zu verbrennen. Gegen 14 Uhr frischt plötzlich der Wind auf und treibt das Feuer in Richtung unseres Buschcamps, es wird immer bedrohlicher. Schnell baue ich mein Zelt ab und bring es zusammen mit meinem Bike und meiner Reisetasche in "Sicherheit". Trotzdem, die Funken fliegen weit und schließlich hab ich doch ein Brandloch im Dach von meinem Zelt. Aber besser ein Loch im Zelt als ein abgefackeltes Zelt... ;-) Unser Zeltplatz ist jetzt mit Asche bedeckt und der Geruch von Rauch und verbranntem Holz hält sich für Stunden. Schade, meine Hoffnung, dass dies wenigstens die Moskitos von uns fern halten würde erfüllen sich leider nicht, die Biester sind wohl an Brände gewöhnt.
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Antike Moschee im typischen Baustil Eigentlich hätte sie mein Rotwild-Bike gerne behalten ;-)
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Das Buschfeuer erreicht unseren Campground,
mein Zelt habe ich bereits vorsorglich evakuiert
Noch Stunden später brennt und raucht das Unterholz
 
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16. Januar 2012:
 
Ruhetag im Mole National Park. Die letzten Tage hat der Wind ziemlich aufgefrischt, die Hamatan Saison beginnt jetzt langsam. Und da wir momentan wieder Richtung Westen und Südwesten unterwegs sind heißt das 'Rückenwind' für uns. Auf gutem Asphalt erreichen wir Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h :-) Allerdings ist der gute Asphalt schnell vorüber und die letzten 80km zum Mole National Park führen über eine grausame Wellblechpiste. Alle Knochen im Laib werden durchgerüttelt und neu sortiert, vergeblich suchen wir nach einer Spur die einigermassen befahrbar ist, wir haben die Wahl zwischen Wellblech und tiefem Sand, und oft haben wir keine Wahl...
Der Mole N.P. ist dann ein Hort der Ruhe und Muse, Warzenschweine streifen friedlich um unsere Zelte im Campground, von der Veranda aus hat man einen Blick über die Wasserstelle mit Elefanten, Antilopen und Gazellen. Allerdings ist es mit der Ruhe ziemlich bald vorbei als eine "kriminelle Bande" uns angreift und versucht zu klauen was nicht niet- und nagelfest ist. Ich war gerade am Bike herrichten als ich bemerke, dass sie drauf und dran sind in mein Zelt einzubrechen und während ich dann zu meinem Zelt eile und es zurückerobere plündern sie in aller Ruhe keine 10 Meter entfernt meine Taschen mit den ganzen Bikerepair Sachen: Die Rede ist von einer Horde "Baboons", also Affen!
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Die alte, verfallende Moschee von Larabanga Warzenschweine durchstreifen friedlich unser Zeltlager
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Hilfe, die Baboons kommen!! Dorf am Rande vom Mole N.P.
 
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11. Januar 2012:
 
Inzwischen haben wir in vier Tagen auch Togo durchquert, eins der kleinsten Länder auf unserer Tour. Togo war als Togoland von 1884 bis zum 1. Weltkrieg deutsches Protektoriat, die Spuren sieht man immer noch überall. Es gibt noch die alten Straßenschilder, einen deutschen Soldatenfriedhof und an der Grenze steht ein Schild mit "Zoll". Es wird jetzt auch richtig bergig und tropisch, wir fahren durch Kaffee- und Cacaoplantagen und sammeln zum ersten mal richtig Höhenmeter. Für mich ist Togo eines der schönsten Länder von West Afrika.
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Schade! Der Inhalt entsprach nicht der Werbung
auf dem LKW... ;-)
Wegweiser in Togo. Ach wären doch nur alle Wegweiser
so detailliert und genau!
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Unterwegs zur Grenze nach Ghana Dagegen war kein Kraut gewachsen. Plattfuß Nummer drei...
 
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04. Januar 2012:
 
Nach sechs Tagen "on the road" haben wir wieder einen Ruhetag, diesmal in Abomey. Gestern hatten wir unser Buschcamp in der Nähe von Tchetti aufgeschlagen, die Nachricht von unserer Ankunft hatte sich in Windeseile herumgesprochen und die Dorfjugend kam angerast als wären wir von einem anderen Stern. Wahrscheinlich sind wir sowas wie "Reality TV" oder "Big Brother" für sie. Erstaunlich auch, wie lange sie es bei uns aushalten: stundenlang stehen sie nur da und schauen uns zu. Auch unterwegs fallen wir auf wie bunte Hunde, die Leute winken uns von überall zu und rufen "bonne arrivé" oder "bonjour", "bonsoir", "ça va?" und die Kinder kommen schreiend von den Hütten und Feldern angerast um einen Blick auf uns zu erhaschen und die Mutigsten versuchen uns abzuklatschen. :-)
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Unser Buschcamp hat sich herum gesprochen,
die Dorfjugend kommt angerast...
...und steht im Halbkreis um uns herum und
schaut uns neugierig stundenlang zu
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Eine Wasserstelle in irgend einem Dorf Dieser Junge war echt stark, er ist mir bestimmt 20 min
lang gefolgt und war einfach nicht abzuhängen!
 
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02. Januar 2012:
 
Wir sind jetzt seit vier Tagen Richtung Süden unterwegs, die Luft wird zunehmend tropisch feuchter, die Vegetation grüner. Man sieht keine Rinderherden mehr, keine Esels- oder Ochsenkarren die so lange das Straßenbild beherrscht haben. Dafür sind jetzt überall bestellte Felder und Mopeds und Mopelettes verdrängen langsam die Fahrräder. Benin ist deutlich touristischer und höher entwickelt als Mali oder Burkina Faso. Es wird nicht mehr lange dauern dann sind hier auch die letzten Dirtroads großzügig ausgebaut und asphaltiert, man sieht bereits überall die Vorbereitungen dazu. Aber noch gibt es diese kleinen Verbindungsstraßen und wir hatten vier Tage Sand und Staub satt, aber auch Spaß.
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Tata Sombas, Lehmhäuser ausgebaut wie kleine Festungen.
Überall kann man sie gegen Geld besichtigen...
Kein verlorener LKW-Reifen sondern "Kreisverkehr" an
einer Kreuzung bei Tanéka-Koko
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Tanéka-Koko, laut Reiseführer ein "MUSS",
ich fand's nur abgedreht touristisch...
Aus den Blüten wird ein erfrischendes Getränk gemacht
 
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28. Dezember 2011:
 
Wir sind jetzt in Benin und haben einen Ruhetag in Tanguieta, einem kleinen, verschlafenen Ort. Unser "Hotel" hier ist richtig nett: Wir campen im Schatten unter Bäumen, es hat eine Bar und die Duschen funktionieren auch. Was will man mehr? Sogar meine Burkina Telefonnummer funktioniert hier noch, bin mal gespannt wie lange das so bleibt. Das Telefonnetz in West Afrika für Handys ist übrigens ganz hervorragend ausgebaut, man hat fast überall Empfang. Oft haben die kleinen Orte noch keinen Stromanschluss, aufgeladen werden die Handys dann an Solarstationen gegen Bares und die Prepaidkarten der Provider gab es bis jetzt an jeder Straßenecke. Der kleinste Aufladebetrag ist mit 50 CFAs angepasst an die hiesigen Einkommensverhältnisse, 50 CFAs sind ca 8 Cent.
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Eine Solarstation zum Aufladen der Handys Neben den üblichen Rundhütten tauchen jetzt auch
vermehrt quadratische Häuser auf
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Auch das kein seltener Anblick. Schade, dass man nicht
erkennen kann, wieviel Leute noch im Auto sitzen!
Lasten werden grundsätzlich auf dem Kopf getragen
 
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26. Dezember 2011:
 
Weihnachten in Afrika war mal wieder ein ganz außergewöhnliches Erlebnis: wir hatten unser Buschcamp bei einem kleinen Dorf aufgeschlagen, laut Auskunft vom Dorfältesten waren wir die ersten Weißen überhaupt die jemals sein Dorf besucht haben. Nachmittags war Baseball mit den Kids angesagt, nach weniger als zwei Stunden hatten die Jungs und Mädels die kompletten Regeln intus und einen Mordsspaß beim Spielen. Erst die hereinbrechend Dunkelheit konnte sie stoppen. Anschließend war gemeinsames Weihnachtsessen mit den ganzen Dorfbewohnern, war eine lustige Sache. Den Abschluss bildete eine Tanzveranstaltung der besonderen Art: Licht gab's nur vom klaren Sternenhimmel und von unseren Blitzlichtern, Musik nur durch rhythmisches Klatschen, Stampfen und afrikanischen Gesang, und dann wurde von den Tänzern der Sand aufgewirbelt. Getanzt haben fast nur die Frauen, die Stimmung war unbeschreiblich beeindruckend.
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Tolle Atmosphäre beim Tanz unterm klaren Sternenhimmel Auch mit Kleinkind auf dem Rücken wird getanzt :-)
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Weihnachten: für Hühner und Ziegen eine nicht ganz so
gesunde Jahreszeit ;-)
Das Holz am Straßenrand wird zum Verkauf angeboten
 
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23. Dezember 2011:
 
Wir befinden uns mittlerweile in Ouagadougou, Burkina Faso, die Hälfte der Reise liegt also bereits hinter uns. 2.900 km zeigt der Tacho auf dem Bike, die zwei Ruhetage hier im OK-Hotel haben wir uns ehrlich verdient. Hotel heißt: Wir campen auf dem Parkplatz, haben aber den Luxus einer Toilette und Dusche. Obwohl, die "Toiletten" im Buschcamp sind sauberer... ;-)
Heute haben wir auf Einladung von "Self Help Africa" (die Charity Organisation die ich hier auf meiner Website unterstütze) eines ihrer Projekte besucht. Das war wirklich total interessant: Das halbe Dorf, also circa 80 Männer und Frauen, warten auf Bänken und Stühlen bis wir ankommen. Bei unserem Eintreffen stehen sie alle auf, applaudieren uns zu, wir begrüßen den Bürgermeister des Bezirkes und die drei Dorfältesten. Nach dem "Trunk" zum Zeichen, dass wir in Frieden kommen, nehmen wir am Kopfende Platz und werden von einigen Dorfbewohnern, Männern wie Frauen, über die Projekte von SHA und welchen Einfluss diese auf ihr Leben haben unterrichtet. Fragen dazu waren ausdrücklich erwünscht! Man zeigt uns die Zuchttiere, das zertifizierte Saatgut das jetzt im Dorf erzeugt wird, und zum ersten mal hat die Hilfe ein begreifbares Gesicht und wir erfahren, wieviel Gutes mit doch bescheidenen Mitteln erreicht werden kann. Zum Abschluss werden wir dann noch mit zwei lebenden Hühnern und einem "Dorfhut" beschenkt. Die Dankbarkeit in den Gesichtern dieser Menschen über die Hilfe, die sie von unseren Spendengeldern erfahren, wird mir wohl ewig im Gedächtnis bleiben!!
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Inzwischen sind wir alle ein wenig heiser vom roten
Sand und Staub, der in alle Poren kriecht
Kreisverkehr in Ouagadougou, irgendwie macht mich
das Verkehrsschild grad ratlos...
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Wir kommen in Frieden... Die Frauen sitzen rechts am Boden (außerhalb des Bildes)
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Unser Gastgeschenk, das wir natürlich NICHT
ablehnen dürfen
Strahlende Gesichter hier wie dort, wir waren mal wieder
überwältigt von der Gastfreundschaft dieser
"armen" Menschen! :-)
 
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18. Dezember 2011:
 
Wir sind mittlerweile im tiefsten Afrika angekommen. Schilder am Straßenrand warnen "beware of elephants crossing". Bis zu der kleinen Stadt Leo waren die Straßen noch asphaltiert, aber jetzt sind wir wieder auf "red roads", wie die Einheimischen sagen, unterwegs. Heute ist Ruhetag im Nazinga Game Ressort, Zeit zum Wäsche waschen auch wenn der rote Sand die Trikots und Bikehosen dermaßen eingefärbt hat, dass sich das Rot gar nicht mehr entfernen läßt. Zeit auch für einen Gamedrive per Bike. Im Ressort sind einige Hunters die uns gewarnt haben: "Don't go there by bike, the elephants are dangerous". Also, ich hab hier noch keinen Elephanten gesehen, vielleicht verstecken die sich einfach nur im Gebüsch? ;-) Aber ab und zu kann man sie hören hier im Camp...
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Quirliges Markttreiben in Leo... ...aber überall fliegt der Müll rum.
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Das lokale Essen am Straßenrand sieht eigentlich
ganz manierlich aus
Auf wen der Aasgeier wohl wartet? Hoffentlich
nicht auf uns! ;-)
 
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14. Dezember 2011:
 
Ruhetag in Bobo Dioulasso. Erstaunlich wie schnell die Zeit vergeht, jetzt sind wir schon 2.000 km geradelt und es kommt mir vor als hätte die Tour gerade eben erst begonnen. Gestern abend standen dann die Kaskaden von Banfora auf unserem Besichtigungsprogramm. Wir haben das natürlich gleich ausgenutzt um ausgiebig darin zu plantschen, das ist doch viel besser als duschen mit der Wasserflasche!! ;-) Heute campen wir mal wieder im Garten von einem netten kleinen Hotel in Bobo Dioulasso und im Gegensatz zu den Tante Emma Läden auf dem Lande gibt's hier alles, sogar kaltes Bier an der Bar.
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Die "Pics du Sindou", gigantisch schöne Felsformationen Rinderherden sind der Reichtum der Leute
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Unterwegs zwischen Sindou und Banfora Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt, das
zeigt sich auch am Angebot der Läden auf dem Lande
 
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11. Dezember 2011:
 
Der Grenzübertritt nach Burkina Faso war relativ einfach: Pässe einsammeln und abgeben, dann 30 Minuten warten bis alles in's große Buch abgemalt ist und schon hat man den Ausreisestempel. Auf der anderen Seite natürlich wieder die gleiche Prozedur für den Einreisestempel. Und dann gab es endlich wieder die roten Sandstraßen, die mit ihren ausgewaschenen Schlaglöchern und tiefen Rillen so richtig Spaß machen: Slalom und surfen mit viel flow. Erstaunlich, wie schnell sich auch die Landschaft wieder ändert: Wir fahren durch kühle Alleen und hügliges Gelände und schlagen nach 110km unser Buschcamp in einem kleinen Dorf namens Koloko auf, mitten zwischen Ziegen, Hühnern, Hunden und Rindern. Was für ein Spaß für die Kinder, die Dorfbewohner und auch für uns! Richard, unser Mechaniker, Lunchtruck-Fahrer und Spaßvogel vom Dienst, bastelt aus alten Schläuchen kleine Hartgummibälle und gibt der Dorfjugend Unterricht in American Baseball. Gut, dass die Hütten keine Fensterscheiben haben! ;-)
Abends gab's dann eine Einladung zur Unabhängigkeitsfeier (11.12.) mit Musik und Tanz, wir waren natürlich die Ehrengäste. Es gab extra für uns eine große Schüssel Reispampe mit Fischköpfen, Fischchwänzen und Fleischstückchen mit vielen kleinen Knochensplittern, dazu gab's lauwarmes hausgemachtes Bier das im 10 Liter Kanister noch leise vor sich hin blubberte. Natürlich mussten wir aus Anstand ordentlich zulangen, uagh, nichts für zarte Gemüter oder empfindliche Mägen! Ein anderer Höhepunkt waren dann die Tanzeinlagen, je verrückter die Bewegungen desto mehr Applaus gab's von den Dörflern, ich hab mich weggeworfen vor Lachen. Die folgende Nacht war dafür sehr kurz: Bereits 4 Stunden später hat uns der Muezzin schon wieder mit seinem "Allahu-akbar" geweckt. Ja, neben den Hütten gab es auch noch eine kleine Moschee, aber ich habe niemanden beten sehen Richtung Mekka.
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Rote Dirtroad in Burkina Faso... ...hier macht das Fahren echt Spaß!
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Unser Buschcamp mitten in einem kleinen Dorf Nichts für zarte Gemüter und schwache Mägen
 
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10. Dezember 2011:
 
Die letzten drei Tage und 370 km waren wir auf dem Trans-Sahara Highway und Trans-Sahel Highway unterwegs. Beide Straßen sind in absolut tollem Zustand, kein Wunder sind sie doch brandneu. Ein kleines Teilstück von ca 10km war noch im Bau unter Aufsicht von chinesischen Ingenieuren. Ich wusste gar nicht, dass die auch in diesem Teil von Afrika engagiert sind. Ansonsten gab's nicht viel neues zu sehen, die drei Tage waren aber ein hervorragendes Training. Das Gelände ist leicht hügelig, immer einen km hoch mit 2-4% und dann wieder einen km runter. Schade, dass es hier nur eine Windrichtung gibt: GEGENWIND. Das macht das Radeln etwas zäh...
Heute war mal wieder Reifenwechsel angebracht: Die schnellen schmalen Schwalbe Marathon Reifen mussten Platz mach für die breiten und profilierten Conti X-King, für die nächsten Tage ist nämlich wieder heftiges Gelände zu erwarten. Ich werde berichten! :-)
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Arbeiten am Trans-Sahel Highway unter Federführung
der Chinesen
Immer wieder sieht man Buschbrände...
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Auf dem Trans-Sahara Highway Einer der zahlreichen Coke-Stopps. In fast jedem größeren
Dorf gibt es "kaltes" Coke, Fanta, Tonic...
 
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05. Dezember 2011:
 
Ankunft in Bamako, wir haben jetzt zwei Ruhetage vor uns. Die letzten 250km nach Bamako rollten wir auf einer komplett neuen asphaltierten Straße ganz ohne Schlaglöcher. Erstaunlich, auch hier gab es fast keinen Verkehr, nur ab und zu mal einen Expressbus, Mopeds, Privat-PKWs und die allgegenwärtigen Eselkarren. Wir kamen recht flott voran, trotzdem: diese Kilometer waren eher langweilig. Kurz vor Bamako hat der Verkehr dann doch stark zugenommen, Mopeds ohne Ende, Taxis, kleine Sammelbusse und dazwischen immer wieder Eselkarren und Fahrräder. Bamako selbst ist eine der am stärksten wachsenden Städte Afrika's und hatte nach der letzten Schätzung ca. 2 Millonen Einwohner.
Wenn ihr euch fragt warum meine Berichte nicht öfter erscheinen, es gibt hier nur sehr selten Cyber-Cafés und nicht immer hält der Inhalt was die Fassade verspricht...
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Cyber-Café, Internet, Fax, von außen... ...und der gleiche Laden von innen
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Die neue Straße nach Bamako Das sind leider keine Single Malt Flaschen, es handelt sich
hier vielmehr um eine Tankstelle für Mopeds
 
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02. Dezember 2011:
 
Und wieder ändert sich die Landschaft: Dirtroad und Reste von Asphaltstraße wechseln sich ab und machen das Radfahren sehr kurzweilig. Die ersten kleinen Berge tauchen auf, wir kommen trotzdem sehr schnell voran. Es gibt jetzt auch immer mehr verbrannte Erde links und rechts der Fahrbahn. Für die Nacht schlagen wir unser Bushcamp in der Nähe eines kleinen Dorfes auf. Natürlich sind wir DIE Attraktion, der Dorfälteste kommt uns besuchen und wir werden von neugierigen Kindern förmlich belagert. Zum Frühstück bringen uns die Mammis aus dem Dorf eine große Schüssel mit Schmalzgebäck vorbei. Was für eine Gastfreundschaft von Leuten, die selbst fast nichts zum Leben haben!!
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Die Landschaft ändert sich: verbrannte Erde
links und rechts der Straße
Zwei Biker in Afrika ;-)
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Das Dorf bei unserem Bushcamp Ein Mädchen aus dem Dorf
 
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01. Dezember 2011:
 
Was für ein extremer Tag! Extrem schön die Landschaft, extrem freundlich und neugierig die Leute, extrem die Hitze und Dehydrierung, extrem anstrengend die letzten 20km durch tiefen Sand. Ein Tag mit 82 km 4W-tracks und singletrails, die in der Karte noch als Straße bezeichnet werden. Highlight des Tages waren die Wasserfälle von Gouina, die auch als "die Niagarafälle von Mali" bezeichnet werden. Wunderschön und sehr eindrucksvoll, obwohl der Fluss momentan recht wenig Wasser führt. Und das ganze in einer Landschaft die noch total unberührt ist von jeglicher Zivilisation. Wir sind dann auf Trampelpfaden (laut Karte Straße) von Dorf zu Dorf gefahren und die Pfade führen natürlich immer mitten durch die Dörfer bestehend aus 20 bis 30 Hütten und 100-200 Einwohnern, davon 80% Kinder. Jedesmal gibt es ein riesiges Hallo mit den Dorfbewohnern mit Händeschütteln ohne Ende und und Konversation auf französisch. Die Leute waren einfach überwältigend freundlich und interessiert. Und Wasser für unsere Trinkflaschen gab es natürlich auch, war anscheinend recht sauber das Wasser denn keinem ist etwas passiert... :-)
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Das bin ich ;-) Ob man das noch als "Straße" bezeichnen kann?
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Die Wasserfälle von Gouina Zwei der Dörfer hatten eine Pumpe für "sauberes" Trinkwasser.
Wir haben es jedenfalls getrunken und es war ok...
 
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29. November 2011:
 
Ruhetag in Kayes. Kayes wird auch "the melting pot of Afrika" genannt, ist sie doch die heißeste, ständig bewohnte Stadt Afrikas. Es ist zwar gerade Winter hier, aber davon spürt man nicht sehr viel, es ist heiß, so richtig heiß! Wir campen im "Garten" von einem Hotel und haben einen Raum zum Duschen, was ein Luxus auf dieser Tour!!! Und es gibt sogar eiskaltes Bier an der Bar... :-)
Ruhetag heißt vor allem Wäsche waschen, Bike Pflege, Internet Café suchen und regenerieren. Die nächsten sechs Tage werden wohl richtig heftig werden: Etappen von bis zu 140 km auf staubigen Wellblechpisten und Bushcamps ohne Komfort erwarten uns. Nichts für Sissies, aber wir haben es ja so gewollt! ;-)
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Ein Tausendfüßler besucht uns beim Lunch Ein alltäglicher Anblick in diesem Teil von Afrika
 
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27. November 2011:
 
Heute haben wir die Grenze nach Mali überquert. Es ist gar nicht so einfach das jeweilig zuständige Amt für den wichtigen Stempel im Pass zu finden. Irgendwo im Ort ein hässliches Zimmer mit einem Schreibtisch und einem wichtigen Beamten dahinter... aber wenigstens konnten wir die Grenze nach 2 Stunden passieren, im Gegensatz zu der kilometerlangen Schlange von LKWs links und rechts der Straße.
Inzwischen ist auch unser Tagesablauf zur Routine geworden: Um 6 Uhr bellt der Hahn, aber noch ist es dunkel. Körperpflege (Sonnencreme!), Tasche packen, Zelt abräumen, Bike checken, Flaschen füllen etc., um 7 Uhr geht dann die Sonne auf und es gibt Frühstück: Müsli, Bananen, Baguette mit Marmelade oder Erdnussbutter, Kaffee oder Tee, und ab und zu Eier. Um kurz vor 8 Uhr beginnt dann die Hatz, auch wenn's kein Rennen ist. Nach 60-80 km gibt es einen hoch willkommenen lunch break und irgendwann zwischen 13 und 16 Uhr erreichen wir unser Tagesziel. Dort erwartet uns eine warme Suppe und fast ebenso warme Getränke (gechlortes Wasser, bäh!). Anschließend wird mit der Trinkflasche geduscht, das Zelt aufgebaut, Bikepflege steht jetzt auch an, der Bericht für's Internet und um 18 Uhr gibt es Abendessen. Gegen 19 Uhr wird es dunkel, die Nacht gehört jetzt dem Mond, den Sternen und den Geräuschen. Grillen und Zirpen bilden einen steten Lärmpegel, ab und zu hört man das Heulen der Hyänen und blöcken der Ziegen und Esel, und dann sind da noch die vielen fremdartige Geräusche die ich nicht zuordnen kann. Aber am schönsten ist der klare Sternenhimmel unter dem wir schlafen.
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Typische Rundhütte, meist sind 10 bis 20 dieser Hütten von
einem Holzzaun umgeben und bilden eine kleines Dorf
In einem der zahlreichen Krämerläden, hier gibt es gekühltes
Cola, Fanta, Wasser... es gibt zwar keinen Strom, aber
Eis in den Kühltruhen
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Fahrrad und Eselskarren sind die gängigen Transportmittel Kein ungewöhnlicher Anblick entlang der Fernstraßen,
heute sahen wir auch einen Esel auf der Fahrbahn,
platt wie eine Briefmarke
 
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26. November 2011:
 
Ankunft in Goudiry. Heute wurden wir zum ersten mal richtig heftig attackiert: Beim Lunch fiel ein Schwarm Wespen über unsere Verpflegung und unser Wasser her und besetzten Wurst, Bagette, Bananen, Tomaten und Gurken. Selbst um unseren Trinkwassertank war eine schwarze Traube von Wespen! Die waren echt giftig die Biester, sogar dichter Rauch konnte sie nicht vertreiben. Ich hab dann nach einigen Stichen aufgegeben und mich ohne Lunch an die Weiterfahrt gemacht. War nicht so schlimm denn heute war eh eine eher leichte Etappe: 120 km Asphalt. Was auffällt sind die vielen ausgebrannten Trucks und Autos am Straßenrand.
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Unsere Versorgungstrucks auf der Fähre über den
Gambia River
Unser Weg durch eine kleine Ansiedlung
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Termitenbauten gibt es hier wie Sand am Meer... Einer der unzähligen ausgebrannten Trucks oder PKWs
am Straßenrand
 
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23. November 2011:
 
Die ersten 450 km durch Senegal und Gambia sind abgespult, heute ist Ruhetag in Georgetown/Gambia. Gambia ist der kleinste Staat in Afrika, 300 km lang aber nur 35 km breit, eben gerade so breit wie die Reichweite der Kanonen der britischen Kanonenboot auf dem Fluß Gambia. Die Straße von der Grenze bis Georgetown ist in einem hervorragendem Zustand, die Landschaft ist grün und der Verkehr quasi nicht vorhanden, zum Radfahren perfekt totz der großen Hitze! Wir sind hier in einem schönen Eco-Ressort in Rundbungalows untergebracht, Eco-Ressort heißt aber auch, dass die Mosquitos unter "Naturschutz" stehen. ;-) Georgetown war mal wichtigster Sammelpunkt und Verschiffungsort der schwarz-afrikanisch Sklaven nach Goré. Das Fort kann man besichtigen, sehr interessant war auch ein Besuch des örtlichen Krankenhauses und der Highschool.
Hm, wie gerne würde ich mich jetzt im Fluss abkühlen und eine Runde schwimmen gehen, aber Krokodile und Hippos sind ein gewichtiger Grund dagegen...
Impressionen aus Afrika Impressionen aus Afrika
In Gambia unterwegs nach Georgetown Überall freundliche Menschen und lachende Kinder...
Impressionen aus Afrika Impressionen aus Afrika
Jede Menge Affen in unserem Ressort Boot dem Gambia River
 
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19. November 2011:
 
DREI - ZWEI - EINS ...und wuschhhh, die Tour hat begonnen!
Naja, ganz so wusch war's dann doch nicht. Die ersten 20 km war Sandpiste, schön abwechselnd Wellblech und feiner, tiefer Sand: Von 25km/h auf Null in 5 Meter. Das geht auf die Dauer ganz schön in die Beine!! Dann endlich Asphalt! Aber ob das wirklich besser ist? Schaut Euch mal die Bilder an. Leider sieht man nicht so richtig, wie tief die Schlaglöcher wirklich sind... Natürlich gibt es auch einigermaßen gute Straßen, aber dann zwingt einen der Verkehr zu einem Glasscherbenslalom auf dem Seitenstreifen.
bild bild
Unsere Truppe Der Ort unseres 1. Bushcamps
Sandpiste Asphaltpiste
Sandpiste: Feiner, tiefer Sand und wellblechartige Querrillen
machen ein Vorwärtskommen zum Geduldsspiel.
Asphaltstrasse: Die Schlaglöcher sind brutal tief und
mit Sand gefüllt! Ob das besser ist???
 
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18. November 2011:
 
Hurra, unser Versorgungstruck ist angekommen!happy!

19:30h mandatory briefing: Schade, offiziell ist das "Rennen" jetzt downgegraded zu einer "Tour mit Expeditionscharakter", aber was ist schon offiziell in Afrika... ;-) Der Grund: Die Strecke ist für ein Rennen zu gefährlich wegen den Strassenverhältnissen bei dem afrikanschen Verkehr. Außerdem musste die Hälfte der Strecke wegen Terrorgefahr umgeplant werden und ist deshalb unerkundet, "Terra Incognita" für uns, es bleibt als spannend...
unser Versorgungstruck unser Versorgungstruck
Unser Versorgungstruck: Ein 25 Jahre altes Feuerwehrauto... ...aber die Sirene funktioniert noch wie neu! ;-)
 
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16. November 2011:
 
Heute war Transfer zum Lac Rose, der seinen Namen einem seltenen Naturschauspiel verdankt: Das Wasser des Sees schimmert zu bestimmten Tageszeiten knallig rosarot. Der Grund ist ein 10-fach höherer Salzgehalt als im Atlantik. Lac Rose ist auch der Ausgangsort unseres Rennens, hier fällt am 19. November der Startschuss.
Am Nachmittag gab es dann eine erste Probefahrt mit dem Bike und einen Test von meinem SPOT2 (dem Satellitentracker): Alles funktioniert einwandfrei, jetzt fehlt nur noch unser Versorgungstruck. Laut Buschtrommeln soll sich der Truck aber bereits an der Grenze zum Senegal befinden! :-)
20km vor Dakar Lac Rose
20km vor Dakar Lac Rose
 
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14. November 2011:
 
Abflug nach Dakar. Noch ist nicht sicher, ob das Rennen rechtzeitig beginnen kann. Falls nicht heißt es für uns Teilnehmer: Längere Etappen! Aber wir haben ja 5.500 Rennkilometer um das wieder aufzuholen...
 
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11. November 2011:
 
Sorgen um unser Versorgungsfahrzeug, das sich momentan auf der Überführungsfahrt von Holland nach Dakar befindet: 300km südlich von Barcelona war erst mal Schluss. Getriebeschaden! Ursache war eine nicht ganz festgezogene Ölablassschraube, die sich durch Vibrationen gelöst hatte, und ohne Öl hält auch das beste Getriebe nicht lange durch. Eilig wird per PKW ein Ersatzgetriebe aus Holland herbeigeschafft. Nach 2 Tagen ist der Wagen endlich wieder flott, aber noch sind es über 5.000km bis zum Startpunkt in Dakar. Wird es unser mehr als 25 Jahre alter Feuerwehrwagen rechtzeitig schaffen? Es ist nur noch eine Woche bis zum Start des Rennens in Dakar.
 
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30. Oktober 2011:
 
Nur noch zwei Wochen bis zu meinem Abflug nach Dakar.
Die Vorbereitungen sind jetzt fast beendet: Mein Körper ist vollgepumpt mit Abwehrstoffen gegen Gelbfieber, Hepatitis A + B, Tetanus, Diphterie, Polio und FSME, mein Pass ist voll mit VISA, zwölf Anträge mit zwölf Passbildern und sechs Wochen tingeln durch die diversen Botschaften waren dazu nötig, meine Beine sind auch fit nach 10.000 Trainingskilometern in diesem Jahr und vielen Stunden an den Kraftmaschinen im Fitnessstudio... ES WIRD ZEIT, DASS DAS RENNEN ENDLICH BEGINNT!
 
meine VISA
 
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Meine Aktivitäten 2010 und 2011:
  • 24 Stunden Mountain Bike Rennen von Duisburg (Solo)
  • Trainingstour durch den Südwesten der USA
  • Frühjahrstraining auf Mallorca
  • 'Pick'n'Pay Cape Argus Race' in Kapstadt
  • Frühjahrstraining in Südafrika
  • Mountainbikereise in den Sinai


letztes update: 13-Mrz-12 http://www.timbuktu-race.de/ Gerhard Kießling
gk@morgan3w.de
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